02. November 2018

Diese Plastikprodukte kommen auf den Index

Bis 2021 sollen einige überflüssige Einwegprodukte aus Plastik verboten werden. Der Bund stimmte einem entsprechenden EU-Vorschlag zu.

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Ein wichtiger Schritt in Richtung einer saubereren Zukunft: Das EU-Parlament hat einen Vorschlag auf den Tisch gebracht, der vorsieht, Einwegprodukte aus Kunststoff, für welche es bessere und umweltfreundlichere Alternativen gibt, zu verbieten. Das deutsche Umweltministerium unter Leitung von Svenja Schulze (SPD) äußerte bereits Unterstützung für den Vorstoß und kündigte an, den EU-Beschluss auf Bundesebene umsetzen zu wollen. Auf den Index sollen zunächst folgende Produkte, wenn sie aus Plastik hergestellt sind:

  1. Trinkhalme (mehr dazu siehe hier)
  2. Einwegbesteck und -teller, welche etwa beim Grillen zum Einsatz kommen.
  3. Luftballonstäbe
  4. Rührstäbchen für den Kaffee
  5. Wattestäbchen
  6. Verpackungen aus aufgeschäumtem Polystyrol, in welchem etwa Hamburger im Schnellrestaurant verpackt werden.
  7. Sogenanntes „oxo-abbaubares Plastik“, welches sich zwar zersetzt, dabei aber schädliche Stoffe freisetzt.

 

Deutschland fordert EU-weite Pfandpflicht

Doch damit ist das Thema nicht durch: Schulze forderten jüngst die Einführung einer EU-weiten Pfandpflicht für alle Getränkeflaschen, welche die Entsorgung dieser Flaschen im Restmüll deutlich senken und die Recyclingquote erhöhen soll. Auch sollen Verpackungshersteller noch stärker für die Folgen der Plastikflut aufkommen und etwa an den Kosten für Säuberungsaktionen an den Stränden oder in Parks beteiligt werden.

 

Erwacht aus dem Tiefschlaf?

Man kann natürlich, so wie das etwa Greenpeace tut, kritisieren, dass der jüngste Vorstoß noch zu viele Schlupflöcher lässt. Etwa, dass Hersteller Plastikprodukte als recycelbar deklarieren, obwohl diese nachweislich zum Großteil im Restmüll entsorgt werden. Man kann auch anmerken, dass es noch einige weitere Einwegsünden gibt, die beseitigt gehören, etwa Einweggrills aus Aluminium oder die leidigen Einwegbecher, die jeden Sonntag die Reeperbahn übersähen. Man darf aber auch hoffen, dass sich die Politik gerade erst warmläuft und weitere Gesetze und Regelungen folgen. Immerhin dominiert zurzeit kaum ein Thema die Medien und Gesellschaft so sehr wie die Verschmutzung unserer Umwelt durch Plastikmüll.

Und hier nochmal der Hinweis an uns Konsumenten: Wir müssen nicht auf Verbote warten, sondern können jetzt bereits viel tun. Zum einen Plastik vermeiden wo nur möglich. Zum anderen konsequent trennen, sodass recycelbare Abfälle nicht in der Verbrennung landen, sondern wieder in den Stoffstrom zurückgelangen und zur Produktion genutzt werden können. Wenn ihr mal nicht sicher seid, was in welche Tonne gehört, dann schaut mal hier.

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