Der „Bioplastik-Schwindel“
Ihr denkt, Bioplastik sei umweltfreundlich? Wir erklären, warum das nicht immer stimmt und was ihr stattdessen nutzen solltet.
Viele der rund 34 Mio. Kotbeutel landen im Biomüll oder werden sogar liegen gelassen. Wir erklären, warum das ein Fehler ist.
„Bio“-Plastik ist derzeit schwer angesagt. Das Versprechen: Der Kunststoff besteht aus natürlichen Materialien, ist somit frei von Erdöl und zudem kompostierbar. Gutes Gewissen, das man kaufen kann. Allerdings ist diese Art von Kunststoff nicht ganz unumstritten, wie man hier oder hier erfahren kann. Ein großes Problem, das auch Hundehalter interessieren sollte, betrifft die Kompostierbarkeit.
Abbaubar ja, aber zu langsam
Dass Hundehalter einen Kotbeutel, auf dem „vollständig biologisch abbaubar“ steht, in den Biomüll werfen, kann man ihnen nicht vorwerfen. Die Wahrheit ist: Ganz so einfach ist das nicht. Der Beutel gehört in den Restmüll. Denn Bioplastik in der grünen Tonne führt im schlimmsten Fall dazu, dass wertvoller Kompost verunreinigt und unbrauchbar wird.
Was der Beutel nämlich nicht preisgibt, ist, dass das verwendete Bioplastik zu langsam verrottet für große Anlagen wie das Biogas- und Kompostwerk Bützberg. Es stört den Kompostierungsprozess somit erheblich und verunreinigt als Mikroplastik die gewonnene Komposterde. Diese entspricht dann weder den Qualitätsnormen der Landwirtschaft, noch den Ansprüchen der Gärtner und muss somit aussortiert werden. Eine ziemliche Verschwendung.
Beutel pflastern unsere Wege
Der Bioplastik-Hype führt zudem zu einem echten Sauberkeitsproblem, weil Kotbeutel einfach auf dem Boden liegengelassen werden. Begründung: Schadet ja der Umwelt nicht und irgendwann verschwinden sie dank der Abbaubarkeit von selbst. Und so begegnet man alle naselang Beuteln voller Hundeschiet, die unsere Parks und Plätze verunstalten, bei frostigen Temperaturen zu fiesen Stolperfallen werden und im Sommer so manchen arglosen Passanten zu Fall bringen. Das kann es nun wirklich nicht sein. Liebe Hundehalter: Ab in den nächsten Papierkorb damit!
Geld sparen, Gassibeutel der Stadtreinigung gratis holen
Den Beutel aus Bioplastik ereilt am Ende dasselbe Schicksal wie alle anderen: Er landet in der Verbrennung. Wer sein ökologisches Gewissen beruhigen will, kann sich das Geld also getrost sparen und stattdessen die Gratis-Gassibeutel der Stadtreinigung nutzen. Tolle Tipps, die der Natur wirklich etwas Gutes tun, findet ihr hier. Und wenn ihr ein Zeichen setzen wollt für eine glückliche, saubere und nachhaltige Hansestadt, dann macht mit und unterstützt unsere Initiative mit eurer Stimme.