15. Juni 2018

Was taugt die EU-Plastikverordnung?

Eine Reihe von EU-Gesetzen soll dem Plastikwahn Einhalt gebieten. Was ist geplant? Und kann das gelingen?

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Zu viel Plastik wird nicht richtig entsorgt und endet in den Meeren, in der Natur oder in der Verbrennung. Zu wenig davon wird recycelt. Das Problem ist bekannt. Nur bei der Lösung hapert es bisher. Jetzt hat sich die EU der Sache angenommen und will die Plastikepidemie per Verordnung eindämmen. Worum es genau geht, schauen wir uns mal an.

 

Einwegplastik verbieten

Plastikstrohhalme, Plastikteller, Plastikbesteck – Einwegsünden wie diese sollen nach dem Willen der EU komplett verboten werden. Alternativen gibt es genug, etwa wiederverwendbare Strohhalme aus Glas und Edelstahl. Das Verbot könnte jetzt den Durchbruch bringen, die umweltfreundlichen Alternativen endgültig zum Standard machen und die Entwicklung neuer Ideen anstoßen. Wir hoffen also, dass der Plan bald umgesetzt wird. Höchste Zeit wäre es.

 

Recycling verbessern

Was nicht verboten wird, soll vermehrt wiederverwertet werden: Das Ziel der EU ist, dass 70 Prozent des entsorgten Kunststoffs im Jahr 2030 recycelt wird. Im Jahr 2015 waren es in Deutschland laut Umweltbundesamt 45 Prozent. 53 Prozent wurden energetisch verwertet. Bislang scheitert eine Verbesserung der Quote oft am Verpackungsdesign, bei dem mehr aufs Marketing geachtet wird als auf den Umweltschutz. Die Folge sind Verpackungen, die sich hinterher nicht mehr zerlegen, sortieren und recyceln lassen.

 

Verbraucher voraus!

Bis solche EU-Richtlinien greifen und tatsächlich etwas passiert, vergeht erfahrungsgemäß eine ganze Zeit. Die können wir aber nutzen und selbst etwas gegen den Plastik-Overkill tun. Etwa an der Bar, in der Kneipe oder im Restaurant: „Wollen Sie einen (Plastik-)Strohhalm?“ Nein danke! Und muss man Produkte kaufen, die gleich mehreren Verpackungen gleichzeitig stecken? Wer umwelt- und gesundheitsschädliches Mikroplastik vermeiden will, für den gibt es nützliche Apps, die den Strichcode auf Körperpflegeprodukten auslesen und gefährliche Inhaltsstoffe leicht verständlich offenlegen. Ihr seht: Die Liste an Möglichkeiten, den Alltag schon heute umweltfreundlicher zu gestalten, ist lang. Jeder kann etwas tun!

 

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